Jagdpolitik

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Bedrohtes Gamswild im Alpenraum

Rehwildsymposium vom 20.01.2018

Stellungnahme zum Umgang mit dem Wolf von Univ.-Prof. Dr. Hans-Dieter Pfannenstiel, Diplom-Biologe

Wintergatterabschuss   Rinder- und Rotwild-Tuberkulose

Bleimunition

Schrotschuss auf Rehwild

Jagdmethoden im Staatsforst

Flächenbrandpapier


Bedrohtes Gamswild im Alpenraum

Das Charakterwild der Alpen, das Gamswild, sieht sich einer zunehmenden Bedrohung durch vielfältige Ursachen ausgesetzt. Zu diesem Thema gab es in Bayern bereits mehrere Symposien. Seit 1990 sind die Gamsbestände in allen Alpenländern um ca. 30% zurückgegangen. Gleichzeitig wurden die Sozialstrukturen der Bestände durch falsche Bejagung zerstört.

Die falsche Bejagung wird intensiviert durch ideologisierte Jagdstrategien mit staatlich geforderten und überhöhten Abschussquoten, sowie durch Egoismen aus der Jägerschaft. Speziell in Bayern wird der teilweise radikale Gamsabschuss besonders in den Staatsrevieren nicht zuletzt mit dem im Bayerischen Waldgesetz verankerten Grundsatz „Wald vor Wild“ gerechtfertigt. Das Dogma „Wald vor Wild“ lässt die wahre Intention der staatlichen Bayerischen Jagdstrategie erkennen: Mammon vor Moral oder Ökonomie vor Ökologie!

Mit den vielfältigen Ursachen des Bestandrückgangs beim Gamswild beschäftigt sich in diesem Vortrag Eberhard Freiherr von Gemmingen-Hornberg. Unerschrocken legt er den Finger in die klaffende Wunde der beklagenswerten Gamswildbewirtschaftung, die, bei Beibehaltung der unhaltbaren Gepflogenheiten, zum unweigerlichen Niedergang und sogar bis zum Erlöschen des Gamswilds in den Bayerischen Alpen führen kann.

Anschauen können Sie den sehr interessanten Vortrag hier.

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Rehwildsymposium

Am 20. Januar 2018 fand in Wiggensbach ein Rehwildsymposium statt. Veranstalter waren die Jagdagenda 21 e.V., der Kreisjagdverband Kempten e.V., die Jägervereinigung Marktoberdorf e.V. und der Kreisjagdverband Oberallgäu e.V.

Das Thema Reh- und wiederkäuendes Schalenwild wurde in vier Vorträgen behandelt, die Sie alle über YouTube jetzt ansehen und mit einem geeigneten Programm downloaden können.

 

Vortrag Nr. 1
Dr. Christine Miller
Diplom-Biologin (univ.) und Leiterin des Büros für Wildbiologie Bayern, 1. Vorsitzende des Vereins „Wildes Bayern“
„Immer nur schädlich? – Rehwild und seine Wirkung auf die Walddynamik“

 

Vortrag Nr. 2
Dr. Holger von Stetten
Internist und 2. Vorsitzender des Jagdschutz- und Jägervereins Freising
„Rehwild in der Ideologiefalle“

 

Vortrag Nr. 3
Annemarie Schwintuchowski
Vorsitzende Richterin am Hessischen Finanzgericht a.D.
Der Rechtsstaat und seine Beziehung zum Eigentum aus jagdrechtlicher Sicht

 

Vortrag Nr. 4
Tessy Lödermann
Vizepräsidentin Deutscher Tierschutzbund, LV Bayern e.V.; 1. Vorsitzende Tierschutzverein Garmisch-Partenkirchen
„Jagd und Tierschutz“

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Stellungnahme zum Umgang mit dem Wolf

Im Auftrag des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes e. V. und des Verbandes der Jagdgenossenschaften und Eigenjagden in Westfalen-Lippe e. V. fertigte Univ.-Prof. Dr. Hans-Dieter Pfannenstiel, Diplom-Biologe, eine Stellungnahme zum Umgang mit dem Wolf. Diese Arbeit zu lesen ist sehr zu empfehlen, um sich ein möglichst objektives Bild zum Wolf in der Kulturlandschaft machen zu können.

In weiten Kreisen der Bevölkerung wurde und wird bedingt durch verkürzte Informationen der verschiedensten Medien der „Heimkehrer Wolf“ nahezu glorifiziert und soll wie eine heilige Kuh behandelt werden. In wie weit bei dieser Sichtweise Fakten bewusst ausgeklammert oder verniedlicht werden, mag jeder für sich selbst entscheiden.

Auf dem Weg zur unvoreingenommenen und persönlichen Meinungsbildung ist die Stellungnahme von Univ.-Prof. Dr. Hans-Dieter Pfannenstiel  äußerst hilfreich. Schon in den Schlussfolgerungen der einzelnen Kapitel erhalten Sie ein hervorragendes Kondensat der Arbeit und können sich damit einen sehr guten Überblick verschaffen.

Die gesamte Arbeit können Sie als PDF-Datei (2,48 MB) hier downloaden oder lesen.

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Wintergatterabschuss Rinder- und Rotwild-Tbc

Seit 2012 wurden im Alpenraum positive Tests auf Tuberkulose bei Rindern und Rotwild festgestellt. Reflexartig tauchte die Vermutung auf, dass der Infektionsherd beim Rotwild liegen müsse, obwohl alle Untersuchungsergebnisse nicht für diese These sprechen. Bei beiden Tierspezies handelt es sich um den gleichen Erreger: Mycobacterium tuberculosis caprae (Ziege)

Trotz des unbewiesenen Infektionswegs soll nun das Rotwild sogar im Wintergatter in der Schonzeit massiv reduziert, sprich abgeschossen, werden. Zielführend dürfte das allerdings nicht sein. Es dient nur der weiteren massiven Reduzierung der Rotwildbestände, wie von bestimmten Kreisen seit vielen Jahren schon angestrebt.

Zu diesem Thema empfehlen wir Ihnen den ausgezeichneten, wissenschaftlichen Vortrag von Dr. Franz Heigl aus Kempten, den Sie hier anklicken können.

Wissen sollte man, dass ein positiver Test auf Tuberkulose lediglich bedeuten kann, dass das getestete Tier mit hoher Wahrscheinlichkeit mit Tuberkelbakterien Kontakt hatte. Erkrankt muss es deshalb noch lange nicht sein.

Und selbst wenn Tuberkelbakterien nachgewiesen werden können, sind solche Tiere nur dann ansteckend, wenn eine offene Tbc vorliegt. Offen bedeutet, dass vom Infektionsherd aus eine Verbindung in die Umgebung besteht, beispielsweise zu den Bronchien und von dort in die Umwelt.

Beim Rotwild konnte bisher kein einziges Stück mit offener Tbc nachgewiesen werden und trotzdem ist geplant sog. diagnostische Abschüsse in Wintergattern zu tätigen. Bei den meisten der positiv getesteten Rinder, die deshalb geschlachtet wurden, konnten nach der Tötung keine Tuberkelbakterein nachgewiesen werden. Der primäre Test war also bis auf ganz wenige Fälle falsch positiv.

Zur juristischen Frage des Wintergatterabschusses schrieb die Richterin Frau Annemarie Schwintuchowski, Mitbegründerin der Initiative Wald mit Wild, einen aufrüttelnden Brief an Staatsminister Dr. Marcel Huber, Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit, der die drängende Problematik des Vorhabens, vor allem auch aus juristischer Sicht, aufzeigt. Den Inhalt des offenen Briefes lesen Sie bitte hier.

Zur Problematik des Wintergatterabschusses gab der Bund Bayrischer Berufsjäger eine Erklärung ab, die Sie hier ansehen können.

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Blei ist nicht gleich Blei

Die Medienschlacht um bleihaltige Munition ist nun voll entbrannt. Das Sprachrohr des ÖJV in der Person von Cornelia Behm von den Grünen hetzt beständig gegen bleihaltige Munition. Kürzlich wurde ein Beitrag im ZDF auf Frontal21 in diesem Sinn gebracht und eine Woche später kam im Bayerischen Fernsehen auf Bayern 3 in der Sendung Quer schon wieder das gleiche Thema.

Die Beiträge können Sie sich unter diesen Links herunterladen oder auch nur ansehen:

http://www.youtube.com/watch?v=8Q2xQyXxkSw

http://www.youtube.com/watch?v=-lTsyulIpck

Wenn Sie Sich die Sendung von Frontal21 in der Mediathek des ZDF ansehen, werden Sie den letzten Satz der Moderatorin vermissen, der besagt, dass man täglich mit der ganz normalen Nahrung ohne Wildbret ständig Blei zu sich nimmt. Auf YouTube ist diese Bemerkung jedoch noch enthalten. Damit strich das ZDF in der Mediathek auch noch den letzten Rest an objektiver Berichterstattung.

In allen Sendungen und Diskussionsrunden wird immer nur vom giftigen Blei gesprochen, was sicher auch richtig ist. Nur ist es ein sehr großer Unterschied, ob man es mit elementarem Blei, anorganischen oder organischen Bleiverbindungen zu tun. Wesentlich ist auch, auf welchem Wege Blei in den Organismus kommt, ob es mit der Nahrung aufgenommen oder über die Luftwege inhaliert wird.

Elementares  Blei, wie es in Jagdmunition verbaut wird, kann nach Aufnahme mit der Nahrung in nur sehr begrenztem Maße in die Blutbahn gelangen. Bei sachgerechter Versorgung des erlegten Wilds sind keine oder nur unbedeutende Bleireste im Wildbret noch nachweisbar mit einem Gesundheitsrisiko für den Verbraucher, das gegen Null geht.

Hierzu gibt es eine ausgezeichnete Untersuchung des Deutschen Jagdverbands, die sehr deutlich vor Augen führt, wie die Realität aussieht.

Unsere Stellungnahme zum Thema Gefährdung durch bleihaltige Jagdmunition finden Sie hier.

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Positionspapier des ÖJV zum Schrotschuss auf Rehwild

Am 12.05.2012 veröffentlichte der Ökologische Jagdverein Baden-Württemberg e.V. aus der Hand von Daniel Haischer ein Positionspapier zur Wiedereinführung des Schrotschusses auf Rehwild. Gleichzeitig wird die Harmonisierung der Jagdzeiten auf weibliches Rehwild und Böcke gefordert. Die Bockjagd soll bis zum 15. Januar ausgedehnt werden. Somit müsse man es auf Drückjagden mit dem Ansprechen nicht mehr so genau nehmen und könne Fehlabschüsse vermeiden.

Hintergrund dieser Forderungen ist die angeblich erschwerte Bejagbarkeit des Rehwilds durch die flächendeckende Waldverjüngung. Dabei stellen sich natürlich schon die Fragen:

1. Sind die Rehwildbestände tatsächlich so hoch, wie immer behauptet.
2. Ist die Waldverjüngung so gefährdet, wie vom ÖJV in den Medien dargestellt?
3. Oder ist das Rehwild mit der selektiven, traditionellen Jagd deshalb nicht mehr in der weit überhöht geforderten Anzahl zu erlegen, weil die Wildbestände schon sehr weit herunter geschossen wurden und die Waldverjüngung eben nicht gefährdet ist?

Wenn der Schrotschuss auf Rehwild erst mal Schule macht, steht zu befürchten, dass auch bei anderen Schalenwildarten analog vorgegengen werden soll.

Lesen dazu das ÖJV-Papier zusammen mit unserer Kommentierung.

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Demo gegen Jagdmethoden im Staatsforst

Am 17. Januar 2012 fand in Kreuth eine Demonstration von Jägern und nichtjagenden Bürgern gegen die Jagdmethoden im Staatsforst statt. Ferner ging es um aufgelassene Fütterungen, die weit überhöhten Abschusspläne und Abschüsse im Wintergatter und Vorgatter.

Die Tegernseer Stimme  brachte schon am nächsten Tag einen Bericht, der ein enormes Echo ausgelöst hat. Interessant und lesenswert sind die Meinungen aus der Bevölkerung. Sie können den Bericht über den markierten Link erreichen.

Hier das Interview mit Prof. Dr. Ernst Fink

Sie können das Interview nach dem Anklicken des Links auf Ihren PC herunterladen und mit dem Windows-Mediaplayer abspielen oder Sie klicken hier und kommen zu YouTube. Dann sehen Sie das Interview sofort.

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Flächenbrandpapier von 2008 und dessen Folgen

Erst im März 2010 wurde der Abschlussbericht der Projektgruppe Waldumbau – Klimawandel durch die Zeitschrift WILD und HUND öffentlich, allgemein bekannt unter der Bezeichnung "Flächenbrandpapier". Dieser Bericht entstand im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Landwirtschaft und Forsten - Referat F2 - Privat- und Körperschaftswald - vorgelegt am 23. Oktober 2008 von Stefan Theßenvitz. Der Inhalt ist brisant und hat das Ziel die traditionelle Jagd letztendlich abzuschaffen. Besonders infam ist, dass gleichzeitig im Auftrag des Ministers die Arbeitsgruppe von Prof. Paul Müller und Knoke Vorschläge zur Verbesserung des Vegetationsgutachtens entwickelte. Da wusste offensichtlich der Minister - damals Miller - nicht, was seine Ministerialbeamten beauftragt hatten, so jedenfalls die offizielle Lesart des Ministeriums.

Eilfertigs verfasste daraufhin Minister Helmut Brunner ein Schreiben an die Kreisgruppen des Bayerischen Landesjagdverbandes und versicherte, dass er das "Arbeitspapier" für gegenstandslos erklärt habe und davon keinerlei jagdpolitische Bedeutung ausgehe. Die Realität ist leider eine andere, da offensichtlich versäumt wurde dieses Schreiben auch an die entsprechenden Behörden zu schicken. Besonders betont Brunner den unumstößlichen Grundsatz Wald vor Wild.

Nur wenig später wird "Der Wald-Wild-Konflikt" veröffentlicht als "Analyse und Lösungsansätze vor dem Hintergrund rechtlicher, ökologischer und ökonomischer Zusammenhänge".  Die Autoren waren Christian Ammer, Torsten Vor, Thomas Knoke und Stefan Wagner. Genau dieser Thomas Knoke war auch Mitglied und Koautor in der Arbeitsgruppe von Prof. Paul Müller und vertrat dort völlig gegensätzliche Standpunkt als im Wald-Wild-Konflikt.

Das Bundesamt für Naturschutz (BfN), der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) und die Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft (ANW) veröffentlichten kurz darauf eine gemeinsame Presseerklärung, in der "Der Wald-Wild-Konflikt" resümiert wird. Hier wird wiederum behauptet, dass überhöhte Schalenwildbestände das eigentliche Problem seien ohne dass dies bewiesen wird. Als Generalabsolution für den massiven Abschuss von Schalenwild wird der Grundsatz Wald vor Wild betrachtet.

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